Banking

Das neue Bezahlsystem Wero

Geld überweisen von Smartphone zu Smartphone und das in Echtzeit – das ist mit dem neuen Bezahlsystem Wero so einfach wie nie. Zudem ist Wero eine europäische Lösung, die eine Alternative zu Paypal oder Apple Pay bietet und nach und nach im gesamten EU-Raum eingesetzt werden soll. Nutzerinnen und Nutzer profitieren vor allem von der unkomplizierten Handhabung ohne die Eingabe von Konto- oder Kreditkarteninformationen und einem besseren Datenschutz.

von Alena Restuccia-Maurer
5. Juli 2024
Hand die ein Smartphone hält, auf dem die Website des Bezahldienstes wero geöffnet ist

Der neue Bezahldienst Wero geht an den Start. Mit Wero wird das Überweisen von Smartphone zu Smartphone in Echtzeit so einfach wie nie zuvor. Der neue Bezahldienst bietet eine unkomplizierte Handhabung ohne die Notwendigkeit, Konto- oder Kreditkarteninformationen einzugeben. Wero, als europäische Alternative zu dominierenden Zahlungslösungen wie Paypal oder Apple Pay, strebt eine umfassende Nutzung im gesamten EU-Raum an und legt besonderen Wert auf besseren Datenschutz. 

Wero ermöglicht blitzschnelle Zahlungen direkt von einem Handy zum anderen, indem nur die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse des Empfängers benötigt wird. Innerhalb von Sekunden ist das Geld auf dem Empfängerkonto. Mit dieser neuen Zahlapp setzt man auf eine schnelle und sichere Möglichkeit, den Zahlungsverkehr zu modernisieren und eine konkurrenzfähige europäische Lösung anzubieten.

Was ist Wero?

„Wero“ kombiniert das englische „we“ (wir) mit „Euro“ und lehnt sich auch an das italienische „vero“ (wahr) an. Der Bezahldienst startete am 2. Juli 2024 als Echtzeit-Bezahlsystem, das nach und nach um Online-Zahlungsfunktionen erweitert wird. Wero will eine europäische Alternative zu Paypal, Apple Pay und Google Pay bieten und punktet mit der einfachen Handhabung: Für eine Überweisung genügt die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse des Empfängers, und das Geld ist innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto. Anders als bei Paypal werden keine Daten an amerikanische Anbieter weitergegeben, da Wero direkt mit dem Bankkonto verbunden ist und keine eigene digitale Geldbörse nutzt.

Wer betreibt Wero?

Wero ist ein neuer europäischer Zahlungsdienst, der von der European Payments Initiative (EPI) entwickelt wird, an der 16 europäische Banken beteiligt sind. Die EPI ist ein Gemeinschaftsunternehmen europäischer Zahlungsdienstleister und Banken aus sieben Ländern mit Sitz in Brüssel. Die Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, einheitliche Zahlungsverfahren für Kunden und Händler im europäischen Raum zu etablieren. Damit möchte man langfristig mit großen US-Finanzkonzernen wie Mastercard, Visa und Paypal in Wettbewerb treten. 

Unter den Partnern befinden sich zahlreiche deutsche Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen, die Deutsche Bank, Postbank und ING. Andere Banken aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden führen Wero ebenfalls ein.

Was kann das neue Bezahlsystem?

In der ersten Phase konzentriert sich Wero auf Konto-zu-Konto-Überweisungen. Ab 2025 plant das Projekt, Online-Zahlungen zu ermöglichen und ab 2026 auch im Einzelhandel präsent zu sein. Damit wäre Wero eine echte Alternative zu Apple Pay und Google Pay im gesamten EU-Raum. Ziel ist es, ein EU-weit einheitliches Zahlungssystem zu etablieren, das insbesondere grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb Europas erleichtert. Die European Payments Initiative (EPI) möchte sich vor allem von US-Konkurrenten abgrenzen, indem sie besseren Datenschutz und einfache Zahlungsprozesse ohne Kredit- oder Kontoinformationen anbietet. Wero soll die europäische Wertschöpfung im Zahlungsverkehr stärken und die Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern verringern. 

Damit liefert die EPI ein Zahlungssystem, für das es wahrscheinlich eine hohe Nachfrage gibt. Denn immer mehr Menschen nutzen das Smartphone für Bezahlungen. Auch in Deutschland findet hier ein Wandel statt, obwohl Bargeld nach wie vor die beliebteste Art des Bezahlens ist. Der Anteil an Zahlungsvorgängen, die digital durchgeführt werden, steigt stetig.  

Zum Marktstart von Wero lassen sich hauptsächlich Zahlungen zwischen Privatpersonen abwickeln, bislang ohne eigene App, sondern über die jeweilige Banking App. Bis zum Ende des Jahres sollen dann auch Zahlungen zwischen Privatpersonen und Kleingewerbetreibenden möglich sein. Ab 2025 komplettieren weitere Ausbaustufen das Angebot in den Bereichen Online-Zahlungen und Zahlungen vor Ort.

Vorteile für Nutzerinnen und Nutzer

✓ Zahlungen in Echtzeit mit Transparenz am Girokonto 

✓ direkte Einbindung des Girokontos und einfache Nutzung über die Banking App

✓ Bündelung verschiedenster Zahlungssituationen in einer Wallet

✓ einfache Identifikation per Mobilfunknummer oder E-Mail – keine IBAN notwendig

✓ europäische Reichweite, 60 % aller Transaktionen in Europa werden von teilnehmenden Banken abgedeckt

✓ konsequente Weiterentwicklung und modernste Infrastruktur

✓ kostenlose Nutzung

✓ hohe Anforderungen an den Datenschutz

Wie kann ich mit Wero bezahlen?

Um Wero zu nutzen, ist keine separate App erforderlich. Die neue Zahlungsfunktion wird schrittweise in die bestehenden Banking-Apps der meisten Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen integriert. Kundinnen und Kunden müssen die „Wero“-Funktion in ihrer Banking-App aktivieren, um Geld einfach überweisen zu können. Um Geld zu empfangen, müssen Nutzerinnen und Nutzer ihre mobile Rufnummer oder E-Mail-Adresse in der App hinterlegen. Der Überweisungsvorgang erfolgt durch Angabe der entsprechenden Informationen und ermöglicht den Transfer von beliebigen Beträgen vom Bankkonto aus.

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