Energie

Wärmepumpe: Funktion, Kosten und Alternativen

Eine Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das Umweltwärme nutzt, um ein Gebäude zu beheizen. Im Gegensatz zu anderen Heizsystemen, die auf der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas basieren, arbeitet eine Wärmepumpe mit Strom und nutzt die Wärmeenergie aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich. Dadurch kann die Wärmepumpe eine effektive und umweltfreundliche Option für die Beheizung eines Gebäudes sein. Die Nachfrage nach Wärmepumpen in Deutschland ist derzeit so hoch, dass Hersteller Lieferschwierigkeiten haben und Sie mitunter sehr lange auf einen Termin mit einem Fachbetrieb warten müssen. Daher haben wir Ihnen vor ab einige Informationen zum Thema Wärmepumpe zusammengestellt.

von Laura Pfeffer
14. Juni 2023

Wie funktionieren Wärmepumpen?

Eine Wärmepumpe arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Während ein Kühlschrank Wärme aus dem Inneren nach außen abführt, nimmt eine Wärmepumpe Wärme aus der Umgebung auf und wandelt sie in Heizenergie für das Gebäude um. Die gewonnene Wärme wird dann über ein System von Heizkörpern oder Fußbodenheizungen im Gebäude verteilt.

Es gibt drei Hauptkomponenten in einer Wärmepumpe: den Verdampfer, den Kompressor und den Kondensator. Der Verdampfer entzieht der Umgebung Wärmeenergie, der Kompressor erhöht den Druck und die Temperatur dieser Energie und der Kondensator gibt die Wärme im Gebäude wieder ab.

Wie effizient sind Wärmepumpen?

Eine Wärmepumpe kann sehr effizient sein, da sie nur Strom benötigt, um zu funktionieren, und somit zu niedrigeren Energiekosten im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen führen kann. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch ihren Coefficient of Performance (COP) bestimmt, der angibt, wie viel Wärmeenergie sie im Verhältnis zur verbrauchten elektrischen Energie produziert. Ein höherer COP bedeutet eine höhere Effizienz.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, wie z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen, Erdwärme-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Welche Art von Wärmepumpe für ein Gebäude am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Gebäudes, der Geographie des Standorts und den individuellen Bedürfnissen des Nutzers.

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie aus der Luft, Erdwärme-Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie aus dem Erdreich und Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie aus Grund- oder Oberflächenwasser.


Vorteile von Wärmepumpen

Effizienz
Wie bereits erwähnt, sind Wärmepumpen sehr effizient und können zu niedrigeren Energiekosten im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen führen.

Niedrige Betriebskosten
Stromkosten für den Betrieb des Kompressors und für den Antrieb der Umwälzpumpe sind vergleichsweise gering, insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.

Umweltfreundlichkeit
Wärmepumpen sind umweltfreundlich, da sie keine CO²-Emissionen ausstoßen und somit zur Reduzierung des CO²-Fußabdrucks beitragen.

Vielseitigkeit: Wärmepumpen sind für verschiedene Anwendungen und in verschiedenen Klimazonen geeignet. Sie können für die Beheizung von Wohnhäusern, Büros, Geschäftsgebäuden, Schwimmbädern und vielen anderen Anwendungen genutzt werden.

Langlebigkeit
Wärmepumpen sind in der Regel sehr langlebig und haben eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren oder mehr.


Nachteile von Wärmepumpen

Anschaffungskosten
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind in der Regel höher als für konventionelle Heizsysteme, da sie eine aufwändigere Installation erfordern und spezielle Komponenten benötigen.

Platzbedarf
Erdwärme-Wärmepumpen, benötigen viel Platz für die Installation der notwendigen Komponenten. Dies kann ein Problem sein, wenn das Grundstück begrenzt ist.

Lärmbelästigung
Insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen, die im Freien installiert sind, können laut sein. Das kann bei dicht bebauten Wohngebieten zu einer Lärmbelästigung führen.

Abhängigkeit von der Außentemperatur
Da Wärmepumpen Wärmeenergie aus der Umgebung aufnehmen, sind sie von der Außentemperatur abhängig. Wenn es draußen sehr kalt ist, kann die Effizienz einer Wärmepumpe sinken.


Wann lohnt sich eine Wärmepumpe und mit welchen Kosten muss man rechnen?

Eine Wärmepumpe kann sich lohnen, wenn Sie ein energieeffizientes und umweltfreundliches Heizsystem suchen. Die tatsächlichen Einsparungen hängen von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Gebäudes, der Art der Wärmepumpe, der Effizienz des Systems und den Energiepreisen in Ihrer Region. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage können Sie Ihr Haus komplett unabhängig von Energieversorgern beheizen.

Damit sich die Installation einer Wärmepumpe in einem älteren Haus lohnt, müssen vielen Faktoren wie zum Beispiel der vorhandenen Dämmung und den bereits verbauten Heizkörpern passen. Doch egal ob Neu- oder Altbau, in beiden Fällen empfehlen wir vor der Anschaffung, den Rat einer Expertin oder eines Experten einzuholen. Vielleicht lohnt es sich für Sie, zuerst einige energetische Sanierungsmaßnahmen an Ihrer Immobilie durchzuführen, bevor Sie sich einer Wärmepumpe widmen. Sprechen Sie dazu am besten mit den Modernisierungs- und Fördermittelberaterinnen und -beratern der Volksbank eG – Die Gestalterbank.

Die Kosten für eine Wärmepumpe variieren je nach Art und Größe der Wärmepumpe, der Art des Gebäudes, der Installationskosten und der Region. In der Regel liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zwischen 12.000 und 25.000 Euro. Erdwärmepumpen inklusive Bohrung/Erdarbeiten sind ab rund 20.000 Euro zu haben. Auf lange Sicht können Sie die hohen Anschaffungskosten durch niedrigere Betriebskosten über die Lebensdauer der Wärmepumpe aber ausgleichen.


Hohe Nachfrage – was sind die Alternativen?

Grundsätzlich werden umweltfreundliche und kostensparende Heizlösungen in Deutschland immer beliebter. Auch die Nachfrage nach Wärmepumpen steigt weiter an und die Hersteller kommen mit der Produktion der Systeme nicht hinterher.

Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) wurden im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt etwa 190.000 Wärmepumpen verkauft. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 21% im Vergleich zum Vorjahr 2020. Insbesondere im Neubau sind Wärmepumpen inzwischen eine beliebte Heizlösung, aber auch im Bestand werden sie zunehmend eingesetzt, insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.

In Ihrer Bestandsimmobilie kann eine energetische Sanierungsmaßnahme Ihrer alten Heizung eine echte Alternative sein. Selbst wenn Sie früher oder später auf Wärmepumpe umstellen möchten; auch eine Modernisierung Ihres bestehenden Heizsystems kann Heizkosten sparen und Ihren CO²-Ausstoß deutlich verringern.

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