Was sind die Hintergünde der THG-Quote?
Die deutsche Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dieses Ziel wurde mit dem Klimaschutzgesetz von 2019 verabschiedet. Verschiedene Maßnahmen, die zur Erreichung dieses Ziels beitragen, hat der Bundestag bereits festgelegt. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Treibhausgas-Quote (kurz THG-Quote). Mineralölunternehmen müssen jährlich eine Quote für CO2-Einsparungen erfüllen oder ihren CO2-Ausstoß kompensieren. Da die Quote jedes Jahr steigt, müssen Unternehmen innovativ werden, wie sie noch mehr CO2 einsparen können. Oder: Sie kaufen sich Emissionsrechte nach.
Und hier kommen Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos ins Spiel. Wenn Sie ein E-Auto fahren, sparen Sie mit jeder Fahrt Emissionen ein und das wird honoriert: Sie können somit in den Handel mit THG-Quoten einsteigen. Seit 2022 ist es Ihnen möglich, eine THG-Quote zu beantragen und damit Ihre eingesparten Treibhausgase in Form von Zertifikaten an Unternehmen verkaufen.
Wie funktioniert der Handel?
Voraussetzung für den Verkauf von Zertifikaten ist die Berechnung des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines E-Autos. Diesen legt das Umweltbundesamt jedes Jahr neu fest und berechnet daraus die handelbaren Anteile für die THG-Quote. Als Halterin oder Halter eines E-Autos können Sie ein Zertifikat nicht einfach selbst auf dem freien Markt oder an ein Unternehmen verkaufen. Um den Aufwand hier für die Unternehmen geringer zu halten, läuft der Kauf und Verkauf von Zertifikaten über Zwischenhändler. Über diesen erhalten Sie auch Ihre Prämienzahlung.
Wie hoch ist eine Prämienzahlung?
Die Höhe Ihrer THG-Prämie ist von Zwischenhändler zu Zwischenhändler unterschiedlich. Viele Vermittler garantieren ihren Kundinnen und Kunden einen Festpreis, der jedes Jahr neu festgesetzt wird. Dieser ergibt sich aus einem durchschnittlichen Verkaufspreis der Zertifikate und bleibt auch bei Schwankungen am Markt konstant.
Da die THG-Quote für Mineralölunternehmen jedes Jahr steigt, ist anzunehmen, dass sich auch die Prämien jedes Jahr erhöhen. 2023 lag die Quote bei 8 %. Bis 2030 soll die Quote auf 25 % steigen. Sie können den Anspruch auf Ihre Prämienzahlung jedes Jahr geltend machen.
Warum fällt die Prämienzahlung für die THG-Quote ab 2024 geringer aus?
Der Anteil fossiler Energieträger im Strommix in Deutschland ist gestiegen und damit auch die Emissionen eines E-Fahrzeuges. Die Differenz zwischen dem CO2 Ausstoß eines durchschnittlichen Verbrenners und der CO2-Menge, die zur Erzeugung des Ladestroms für das E-Fahrzeug nötig war, ist somit schlechter geworden. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass anstatt 704 Kilogramm im Jahr 2022 nur noch 625 Kilogramm Treibhausgas im Jahr 2024 je E-PKW eingespart und somit angerechnet werden können.
Bei carbonify, dem Kooperationspartner der R+V Versicherung erhalten Sie für 2024 eine THG-Prämie in Höhe von 85 Euro für Ihr E-Auto. Mehr Informationen finden Sie hier.
Wer hat Anspruch auf die Prämienzahlung?
Sie profitieren von der THG-Quote, wenn Sie Halterin oder Halter eines Elektrofahrzeugs sind. Das umfasst E-Autos, E-Kleintransporter, Elektromotorräder, E-Roller, Elektrobusse, E-Lkws und Ladestationen.
Ihre Prämie können Sie einmal pro Jahr einfordern. Für das Jahr 2024 haben Sie bei carbonify bis zum 31. Oktober 2024 Zeit – je nach Zwischenhändler ist der Einreichungszeitraum eventuell kürzer. Das E-Fahrzeug muss im jeweiligen Jahr mindestens einen Tag auf Sie zugelassen sein und kein Dritter darf die THG-Quote für das Fahrzeug in diesem Kalenderjahr bereits geltend gemacht haben. Wenn Sie ein E-Fahrzeug leasen, können Sie die Prämie beantragen, wenn Sie im Fahrzeugbrief als Halterin oder Halter eingetragen sind. Sie können auch mehrere E-Fahrzeuge anmelden, bei zwei E-Autos, die auf Sie zugelassen sind, erhalten Sie auch die doppelte Prämie.