Mit der Geburt eines Kindes steht das Leben Kopf. Prioritäten ändern sich. Gerade beim ersten Kind will man dabei alles besonders richtig machen. Ab sofort dreht sich doch irgendwie alles um das Lächeln Ihres Kindes. Im Sommer geht das recht einfach: Mit einem Eis. Viiiieel Eis. Doch je älter der Nachwuchs wird, umso größer werden die Wünsche. Wissen Sie noch, wieviel Ihr Führerschein gekostet hat? Heutzutage müssen Sie dafür rund 4.000 Euro einkalkulieren. Es folgt das erste eigene Auto, der Weg zum Traumberuf (und damit verbundenen Bildungskosten), die erste eigene Wohnung, … Das alles kostet Geld, welches bekanntlich nicht auf Bäumen wächst. Aber: Ein Vermögen kann durchaus wachsen – gemeinsam mit Ihrem Kind. Dafür können Sie die finanziellen Weichen stellen.
Warum lohnt sich ein Konto für Ihr Kind?
Eigentlich ist es ganz einfach: Sie wissen heute schon, dass im Leben Ihres Kindes einmal große finanzielle Bedarfe anstehen werden. Beispiel: Führerschein. 4.000 Euro sind – auf einen Schlag – natürlich viel Geld. Aufgeteilt in kleine Häppchen, zum Beispiel auf die nächsten 14 Jahre, sparen Sie dieselbe Summe mit einer kaum spürbaren finanziellen Belastung von 23 Euro monatlich an. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass sich auch Oma, Opa, Tante, Onkel und Paten zu jedem Anlass mit Geldgeschenken beteiligen. Und clever angelegt gibt es auch noch Zinsen auf das Ersparte geschenkt.
Auf einen Blick: Die Vorteile eines Kontos für Ihr Kind:
- Langfristige finanzielle Sicherheit: Das Konto wächst mit Ihrem Kind und bietet finanzielle Sicherheit für die Zukunft.
- Unterstützung beim Sparen: Verwandte, Paten und Freunde können das Konto zusätzlich mit Einmalzahlungen füttern.
- Förderung finanzieller Bildung: Ihr Kind lernt frühzeitig den Umgang mit Geld und entwickelt ein Verständnis für finanzielle Zusammenhänge.
Welche Konten gibt es für Ihr Kind?
Ein Kinderkonto ist ein speziell für Minderjährige eingerichtetes Bankkonto. Dabei gibt es verschiedene Typen von Konten, die je nach Alter und Bedürfnis des Kindes variieren. Eröffnen können Eltern ein Konto für den Nachwuchs jederzeit nach der Geburt. Selbst nutzen können Kinder das Konto dann frühstens ab dem 7. Lebensjahr, denn dann sind die Kleinen beschränkt geschäftsfähig. Oft fällt die Wahl auf ein Sparkonto und das Girokonto. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, das Geld in Fonds anzulegen.
Girokonto
Ein Girokonto für Kinder ist sinnvoll, damit Ihr Nachwuchs frühzeitig den Umgang mit Geld lernt. Das heißt nicht, dass Sie das Konto erst dann einrichten sollten, wenn ihr Kind es selbst nutzen kann. Denn: Bereits ab der Geburt können Sie ein kostenloses Kinderkonto für Ihren Nachwuchs anlegen, dieses mit Einzahlungen füttern und dabei von einer vergleichsweisen guten Verzinsung profitieren. Sie selbst entscheiden dann, wann aus diesem sogenannten Ansparkonto ein Girokonto mit entsprechenden Möglichkeiten wie Ein- und Auszahlung, Online-Banking, etc. entsteht.
Das Besondere an einem Kinderkonto: Eine Überschuldung ist nicht möglich. Die Konten funktionieren auf Guthabenbasis und können nicht überzogen werden. In der Regel können Sie den Funktionsumfang des Kontos auch definieren. Beispielsweise einen Maximalbetrag festlegen, wieviel Ihr Kind abheben darf. So wächst das Konto (und seine Möglichkeiten) gemeinsam mit Ihrem Kind.
Kleiner Tipp: Achten Sie bei der Auswahl eines Kinderkontos darauf, dass es Automaten und Filialen in der Nähe gibt, sodass Ihr Kind später kostenlos Bargeld abheben kann. Oft ist es zudem das einfachste, das Kinderkonto beim selben Anbieter einzurichten, bei dem Sie selbst sind – dann können Sie Ihren Nachwuchs bei Fragen zum Konto oder zu Funktionen besser unterstützen.
Vorteile
- Mitwachsendes Konto: erst Ansparkonto, dann Girokonto
- Guthaben wird verzinst
- Kostenlose Kontoführung
Sparkonto
Ein Sparkonto für Kinder ist der Klassiker, um Geldgeschenke oder monatliche Einzahlungen zu sammeln und zu verzinsen. Sie kennen es vielleicht noch unter dem Namen „Sparbuch“ oder „Sparschwein“. Es bietet eine sichere Möglichkeit, Geld anzusparen und kann später für größere Ausgaben wie den Führerschein, das Studium oder eine Reise verwendet werden.
Doch: Sparkonten haben in den letzten Jahren an Charme verloren, da die Zinsen auf das gesparte Guthaben nicht mehr besonders lukrativ sind.
- Vorteil: Sicherheit und geringes Risiko
- Nachteil: Niedrige Verzinsung
Tipp: Höhere Zinsen gibt es derzeit bei einem Tagesgeldkonto oder beim Festgeld. Etwas risikofreudiger, doch oft am lukrativsten zeigt sich auch die Geldanlage in einen Fonds. Wenn Sie darin selbst nicht versiert sind, können Sie Expertinnen und Experten vertrauen und in einen gemanagten Fonds investieren. Diese Fonds bieten eine gute Rendite, unter anderem da sie durch ihre Streuung sicherer sind als der Kauf einzelner Aktien.
Mehr zum Thema Fonds finden Sie in diesem Artikel.
Die Alternative zum Sparkonto: ein Kombi-Produkt
Viele Banken möchten Kinder und deren Eltern von Beginn an breit aufgestellt unterstützen. Neben einzelnen Produkten, wie Sparkonto, Girokonto und Co. gibt es inzwischen auch gesamte „Kinder-Pakete“. Sie umfassen meist eine oder mehrere der genannten Optionen und zusätzliche Vorteile, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Eltern zugeschnitten sind.
Für ein solches „Kinder-Paket“ wird in der Regel monatlich ein fester Betrag bezahlt – damit haben Sie mit nur einer Beitragszahlung verschiedene Optionen für Ihr Kind abgedeckt.
Vereinbaren Sie bei Interesse an einem gesamten Paket am besten immer einen Termin – denn diese Produkte sind beratungsintensiv und sollten im Umfang passend zu Ihnen abgeschlossen werden.
Vorteile:
- Ein Paket – verschiedene Produkte
- Attraktive Verzinsungsmöglichkeit
- Exklusiv für Kinder angepasste Leistungen
Im Überblick: Ab welchem Alter welche Art von Konto?
Ab 0 Jahre: Das Ansparkonto – eine wunderbare Geschenkidee
Statt Spielzeug oder Kleidung, die schnell an Bedeutung verlieren, schenken Sie Ihrem Kind finanzielle Sicherheit. Oma, Opa, Tante, Onkel, Paten und Freunde werden mit Begeisterung mitsparen. Ein Geschenk mit großem Mehrwert – denn in den kommenden Jahren wird sich automatisch eine größere Summe zusammensparen. Und den Teddy gibt’s am Ende als „Geschenküberbringer“ sicher trotzdem dazu.
Ab 7 Jahren: Das Kinderkonto mit grundlegenden Funktionen
Ab dem siebten Lebensjahr können Kinder ein Konto selbst nutzen. In diesem Alter sind Kinder oft bereit, einfache Bankgeschäfte – wie Ein- und Auszahlungen – zu verstehen und auszuführen. Gehen Sie zum Beispiel am Weltspartag mit Ihrem Kind gemeinsam in die Bankfiliale und zahlen Sie das Taschengeld ein: ein faszinierender Prozess für Kinderaugen.
Ab 14 Jahren: Das Girokonto mit erweiterten Funktionen
Für ältere Kinder und Jugendliche können Sie das Girokonto mit weiteren Funktionen freischalten, beispielsweise eine eigene Debitkarte zur Verfügung stellen und das Online-Banking aktivieren.
Was benötigen Sie für die Eröffnung eines Kinder-Kontos?
Alles, was Sie für die Kontoeröffnung für Ihr Kind benötigen, ist die Geburtsurkunde sowie Ihre eigenen Ausweisdokumente. Wichtig ist, dass beide Elternteile für die Kontoeröffnung zustimmen müssen. Eine Ausnahme bildet hierbei nur das alleinige Sorgerecht.
Fazit
Sie sehen: Die Kontoeröffnung selbst ist ein Kinderspiel. Und auch das Kinderkonto ist eine plausible Sache. Lediglich die Form des Sparens wird nun vielleicht noch ein paar Fragezeichen in Ihrem Kopf hinterlassen haben. Klar ist: Umso früher Sie selbst, Ihre Verwandten und Freunde für den Nachwuchs auf ein Konto oder einen Sparplan einzahlen – desto besser ist Ihr Kind finanziell gestellt, sobald die großen Wünsche in den Mittelpunkt rücken. Daher ein gut gemeinter Rat: Kämpfen Sie sich nicht allein durch den Dschungel der Möglichkeiten. Sie haben ein Kind, welches Ihre Zeit und Ihre Aufmerksamkeit verdient. Vereinbaren Sie lieber einen Beratungstermin – denn gerade Kinder-Pakete, die mehrere Optionen clever bündeln, sind am Markt aus einem guten Grund etabliert.