Vorteile der Fassadenbegrünung
Wenn Sie für Ihr Unternehmen auf der Suche nach Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit sind, ist die Fassadenbegrünung vielleicht interessant für Sie, denn diese Art der vertikalen Gestaltung bietet weit mehr Vorteile als nur einen besonderen Look.
Umweltaspekte
Eine Fassadenbegrünung besteht in der Regel aus einem Pflanzenteppich, der vertikal an Ihrer Gebäudewand angebracht wird. Diese Pflanzen tun, was alle Pflanzen tun: Sie absorbieren CO2 aus der Luft. Je nachdem, wie viel Fassadenfläche Sie an Ihren Gebäuden begrünen, reduzieren Sie den Ausstoß von Treibhausgasen in unsere Atmosphäre und damit auch Ihren CO2-Fußabdruck.
Die Pflanzen filtern außerdem Schadstoffe und Schmutzpartikel aus der Luft und verbessern die Atemluft auf Ihrem Betriebsgelände. Dazu trägt auch bei, dass die Pflanzen an heißen Tagen die Sonnenstrahlung absorbieren. Eine Betonwand würde die Wärme speichern, sich aufheizen und die Umgebung zusätzlich erwärmen. Die Pflanzen verdunsten bei Hitze Feuchtigkeit und ein natürlicher Kühlungseffekt tritt ein.
Energieeffizienz
Die grüne Fassade fungiert auch als Dämmung. Neben der Kühlung durch Verdunstung verhindert die grüne Schicht die direkte Sonneneinstrahlung auf Ihr Gebäude. Wie ein natürlicher Sonnenschutz trägt sie so dazu bei, dass sich auch im Inneren des Gebäudes die Temperatur nicht so stark erhöht. Das kann den Einsatz Ihrer Klimaanlagen verringern und das sorgt schließlich auch dafür, dass Ihr Energieverbrauch insgesamt sinkt – und damit auch die Energiekosten.
Im Winter ist der Effekt umgekehrt, aber nicht weniger praktisch. Die Pflanzen und ihr Substrat sind eine Isolierschicht, die den Wärmeverlust bei Kälte nach außen verringern. Auch das macht Ihr Gebäude energieeffizienter und kann zu einer Reduzierung des Heizbedarfs und damit den Heizkosten führen.
Arbeitsumfeld
Grüne Fassaden tragen dazu bei, dass das Arbeitsumfeld von Mitarbeitenden insgesamt positiver bewertet wird. Das liegt daran, dass eine grüne und lebendige Fassade angenehm und beruhigend wirkt, denn der Kontakt zur Natur steigert das Wohlbefinden. Das kann sich langfristig auch auf die Produktivität Ihres Unternehmens auswirken.
Fassadenbegrünung: diese Varianten gibt es
Je nach Art und Bauweise Ihres Gebäudes bzw. Ihrer Fassade haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, um Ihre Fassadenbegrünung anzugehen.
Kletterpflanzen
Die schnellste, einfachste und wahrscheinlich auch günstigste Art der Fassadenbegrünung ist die Anbringung von Rankhilfen für Kletterpflanzen. Entlang der Fassade werden Drahtseile, Rankgitter oder Kletterstützen befestigt, an denen sich Pflanzen wie zum Beispiel Efeu, (wilder) Wein oder Kletterrosen festhalten und wachsen können. Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen darauf, dass Sonneneinstrahlung, Möglichkeiten der Bewässerung und Klima zu den Bedürfnissen der Pflanzen passen. Hier ist auch Geduld gefragt, denn es kann einige Jahre dauern, bis Kletterpflanzen eine ganze Fassade eingenommen haben.
Pflanztaschen
Vergleichbarer Installationsaufwand geht mit so genannten Pflanztaschen einher. Dieses Begrünungssystem ist sehr flexibel, denn an der Fassade können beliebig viele Pflanztaschen oder -behälter befestigt werden. Sie haben hier viel Gestaltungsfreiraum und wählen aus einer Vielzahl möglicher Pflanzen aus. Pflege und Austausch der Pflanzen ist zu jeder Zeit möglich. Wenn Sie im Begrünungssystem auch eine Bewässerung integrieren, eignen sich diese Pflanztaschen besonders gut für schwer zugängliche Gebäudeteile oder größere Flächen.
Vertikale Gärten und Grünfassaden
Die Königsdisziplin der Fassadenbegrünung sind vertikale Gärten und Grünfassaden. Hierbei werden die Fassaden so aufbereitet, dass die Pflanzen direkt an der Wand angelegt werden können. So ein vertikaler Garten bietet den größtmöglichen Gestaltungsspielraum, ist modern und innovativ. Je nach Anordnung verschiedener Pflanzenarten entstehen grüne Kunstwerke, die Ihre Fassaden in große Leinwände verwandeln.
Planung einer Fassadenbegrünung
Eine Fassadenbegrünung – egal, für welche Variante Sie sich entscheiden – will gut geplant sein und erfordert Fachwissen und Erfahrung. Sprechen Sie daher am besten vorher mit einer Landschaftsgärtnerin oder einem Landschaftsgärtner, die oder der Sie bei der Auswahl der Pflanzen, der Installation des Begrünungssystems und der Pflege unterstützt. Lassen Sie auch eine Standortanalyse und eine Eignungsprüfung der gewünschten Fassaden durchführen. Die Ausrichtung der Fassade, Wind- und Wettergegebenheiten und Sonneneinstrahlung sind wichtige Aspekte.
Kosten und Fördermittel
Prüfen Sie unbedingt, ob Sie mögliche bauliche Änderungen genehmigen lassen müssen und ob es dafür eine Planung durch eine Architektin oder einen Architekten braucht.
Idealerweise erstellen Sie im Vorfeld eine Kostenaufstellung. Diese sollte die Installationskosten sowie laufende Kosten zur Pflege der Begrünung beinhalten. Denken Sie dabei auch an den Nutzen und die vielen Vorteile, die die Fassadenbegrünung mit sich bringt, auch wenn diese vielleicht nicht direkt monetär nachzuweisen sind.
Für Maßnahmen zum Klimaschutz stellen Bund und Länder derzeit eine Vielzahl an Fördermitteln bereit.